Nils Heinrich

Hallo in den hohen Norden!

Ich war zweimal in Rostock und stand im Wettbewerb um die „Koggenzieher“. Im Jahr 2010 gewann ich Gold, elf Jahre später holte ich Silber und den Publikumspreis.

Nun steht wieder eine Fahrt nach Rostock im Kalender. Ich freue mich und möchte mich kurz vorstellen. Ich heiße Nils Heinrich.

Wie alles begann? Der Zeitgeist hat das zu verantworten. Ich wollte immer zum Radio, Moderator werden. Die 70er und 80er, da spielten die Moderatoren Musik, auf die sie Bock hatten. Keinen perfekten Mix… Es wurde nicht permanent Wetter und Verkehr angekündigt. Das Leben bestand aus mehr als Wetter und Verkehr. Dann kamen die 90er. Die große Tristesse. Wetter und Verkehr und „noch mehr Hits nach der Werbung“. Bevor ich, inzwischen war ich Reporter, deswegen in Therapie musste, hat die Bühne mich gerettet. Es war purer Zufall. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Und nun ist es mein Beruf, den ich am längsten in meinem Leben ausübe. Vermutlich, bis ich umfalle.

Was ich mache? Ich stricke aus Eindrücken, Nachrichten, Gefühlen und zufällig aufgeschnappten Wortwechseln völlig neue, so hoffe ich es, Erzählungen. Sie sind gespickt mit Twists, Gags und kleinen Fiesheiten. Zwei Stunden später weiß das Publikum möglicherweise nicht mehr, worüber es gerade laut und viel und ausdauernd gelacht hat. Das wäre jedenfalls optimal. Daran habe ich Spaß: dass die Leute lachen, dass sie sich von mir überraschen lassen. Dass ich mich davon überraschen lasse, an welchen Stellen sie lachen. Dass alle eine gute Zeit haben. Jeden Abend ist Prüfung. Das Allerwichtigste ist mir dabei, auf der Bühne nicht zum Prediger zu werden. Sollte ich diesen Hang an mir feststellen, Programmpause und alles überdenken.

Was ich erreichen möchte? Den Bus zum Zug.

Allerbeste Grüße bis zum Wiedersehen

Nils