tell TELL und Klostergarten 2024

Schillers „Tell“ und mehr
Am 31. Mai startet die Sommerbespielung im Rostocker Klostergarten / Drei Monate lang gibt’s dort Veranstaltungen von Theater über Comedy bis zu Konzerten

VON THORSTEN CZARKOWSKI
OZ 31.05.2024

STADTMITTE. Es ist wieder ein klassischer Stoff: „Wilhelm Tell“, das letzte große Drama von Friedrich Schiller aus dem Jahr 1804, ist im Original rund vier Stunden lang. Das En- semble der Bühne 602 hat für die eigenen Aufführungen den Stoff radikal gekürzt.
Rund 90 Minuten dauert das Werk nun: Die Fassung, die bereits von Albert Frank nach dem Text von Friedrich Schiller erarbeitet wurde, heißt: „tell Tell“. „Es war eine radika- le Textkürzung“, erklärt Regisseur Max Cleassen, er kommt aus Berlin und arbeitet in Theatern in ganz Deutschland.
Geplant sind 19 Aufführungen. Mit der Premiere von „tell Tell“ am 31. Mai startet die traditionelle Sommerbespielung im Rostocker Klostergarten, die bis 31. August läuft. Und: „Der Fliegende Holländer“, in der vergangenen Saison auf der Bühne im Klostergarten, kommt ab 6. Juni zurück. Ge- plant sind davon 15 Aufführungen. Spielen wird zusätzlich die Rostocker Theatergruppe „Freigeister“, sie bringt „Alice im Wunderland“ auf die Bühne (Eintritt: 17 Euro, ermäßigt 8,80 Euro). Die neue Inszenierung der Bühne 602 ist auch personell eine Gemeinschaftsarbeit.
Mit im Team sind unter anderem der Bühnenbildner Jan-Helge Kurtz und auch Anna- Christin Thiesen, die beim Bühnenbild und bei den Kostümen ihre Handschrift hinter- lassen hat. Bei der Bühne 602 ist auch in diesem Sommer eine engagierte Truppe am Werk – nicht nur auf der Bühne, auch an der Kasse, am Getränkestand oder beim Einlass. Maximal 400 Gäste finden vor der Bühne im Klostergarten Platz, in der bestuhlten Theatervariante sind es etwa 150 Plätze.
Ein kleiner Getränkestand komplettiert übrigens das Angebot. Hier gibt’s beispielsweise einen Gin Tonic für 6,50 Euro, eine Apfelschorle kostet 2,50 Euro und ein Bier für 3 Euro. Im Vergleich zu einem Besuch in einem Rostocker Restaurant sind die Preise damit moderat bis günstig.
Seit 1991 gibt es Sommertheater der Bühne 602 in dieser Form. Längst hat sich der lauschige Aufführungsort hinter dem ehemaligen Kloster beim Publikum etabliert. Die Ticketpreise haben sich in diesem Jahr nicht verändert, was die Theaterstücke der Bühne 602 angeht. Für „tell Tell“ kostet eine Premierenkarte 26,90 Euro, sonst stehen die eigenen Theatervorstellungen für 23,60 Euro (ermäßigt 17 bzw. 8 Euro) im Plan.
Bei den dort gastierenden Künstlern werden die Eintrittspreise allerdings extern festgelegt. Die Ostrockband Karussell gastiert dort zum ersten Mal am 11. Juli. Für Karussell kostet eine Karte übrigens 32,40 Euro, ermäßigt 22,50 Euro. Für die Rostocker Rockband Biest of Bourbon werden am 13. Juni 23,60 Euro Eintritt fällig, ermäßigt 17 Euro. In diesem Sommer kommen alte Bekannte wieder – wie die Comedienne Fee Badenius (27. Juli) oder die Musiker Felix Meyer (31. Juli), Falkenberg (29. Juni), Haase (6. August) oder Hans-Eckardt Wenzel (30. August), die alle bereits im Klostergarten zu Gast waren. Die Bühne 602 hält mit „tell Tell“ an der Tradition fest, in jedem Sommer ein neues Stück auf die Bühne im Klostergarten zu bringen. In der neuen Inszenierung besteht das Ensemble aus drei Schauspielern: Peer Roggendorf, Berit Möller und Marcus Möller sind in mehreren Rollen zu sehen, im Original waren es übrigens 42 Rollen.
Die Auswahl des Stoffes war gut begründet: „Es ist ein hochpolitisches Stück“, sagt Martina Witte, Leiterin der Bühne 602.
Start ist am 31. Mai. Lediglich an drei Tagen während der Hanse Sail ruht der Spielbetrieb. Programm und Tickets unter www.compagnie-de-co- medie.de.